Vokale wie A – E – I – O – U und Lautverbindungen wie MA oder BA sind in der deutschen Sprache am einfachsten für das Kind zu bilden. Es ist daher kein Zufall, dass die Eltern als MAMA und PAPA bezeichnet werden. MA war daher auch die heilige Silbe.
Die Vokale Ö und Ü hingegen können bereits im Kleinkindalter eine fehlerhafte Bildung aufweisen, gleich wie die Laute: AU, EU und EI.
Falls auch Sie bei Ö und Ü noch Schwierigkeiten haben sollten; z.B. weil diese Laute in Ihrer Erstsprache nicht vorkommen: Beim Ö sollte ein „E“ phoniert werden (gesprochen werden), aber die Lippenstellung sollte die Rundung für ein „O“ bilden. Beim Ü wird ein „I“ phoniert (gesprochen), aber die Lippenrundung sollte wie bei einem „U“ gebildet werden.
Die Bildung der Konsonanten und ihrer fehlerhaften Bildung wurde in den 1930er Jahren in Norddeutschland wurde die Konsonantenentwicklung bei Kindern untersucht. Heinrich Möhring gab die sogenannte „Lauttreppe“ für die deutsche Sprache heraus. Sie geht von den einfachst zu bildenden Lauten aus, also von M, B, H … bis hin zu den für die deutsche Sprache kompliziertesten Bildungen wie RCH – RSCH – MPF – NF u.s.w. Möhring gibt konkret folgende Reihenfolge an:
m, b, h, n, d, p, l, t, f, w, ch2 (in „ach“), j, hinteres R, ng, k, bl, nk, g, br, fr, pl, fl, ch1 (in „ich“), dr, pr, tr, kl, gl, sch, gr, s-t, kr, scht, s-p, schp, pf, ks/x, schl, s, gn, r, schm, schn, ts/z, kn, schr, schw, qu, spr, pfl, str, zw, ft, kt, nf, mpf, rsch, rch
Selbstverständlich ist diese Reihenfolge nicht bei allen Kindern in der exakten Reihenfolge, wie hier angegeben, gleich, aber doch sehr wahrscheinlich. Denn ihr Kind wird zuerst Mama und Papa sagen und erst Jahre danach z.B. Senf. Wobei bei dem Wort „Senf“ zu bemerken ist, dass selbst 6-jährige Kinder meist SeMPF sagen, anstatt Senf. Und viele erlernen erst in der Volksschule die korrekte Aussprache der Zahl 5 – denn auch die wird lange Zeit als FüMPF ausgesprochen – hören Sie einmal genau hin …