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„B“ und „p“ werden mit den Lippen gebildet, sie gehören zu den „Verschlusslauten – auch Plosive, Klusile, Okklusive genannt” (Storch 2002, S. 53). Bei der Bildung dieser Laute werden drei Phasen unterschieden: Erstens werden der expiratorische Luftstrom durch den Lippenschluss unterbrochen und die pharyngal-nasale Passage durch das Velum abgeschlossen. Zweitens wird der Verschluss gehalten, wobei der Luftdruck im Mundraum erhöht wird. Und drittens erfolgt eine rasche Lösung des Verschlusses, indem die Luft rasch entweicht. Dieses „explosivartige Geräusch” ist charakteristisch für Plosive. Zusätzlich zur angestauten Luft müssen die Lippen den Verschluss aktiv lösen (Storch 2002, S. 53f).

„B“ und „p“ unterscheiden sich dadurch, dass der Laut „b“ stimmhaft und der Laut „p“ stimmlos ist. Stimmlos bedeutet, dass die Glottis weit geöffnet ist. Stimmhaft wird der Laut dadurch, dass die enge Glottis nach der „Verschlusssprengung” zu schwingen anfangen kann (Storch 2002, S. 54). Der Laut „p“ wird auch als „Fortislaut” und der Laut „b“ als „Lenislaut” bezeichnet (Storch 2002, S. 54). Die Stellung der Zunge richtet sich nach dem nachfolgenden Laut.

Der Laut „m“ gehört zu den Nasallauten, die ähnlich wie die Verschlusslaute gebildet werden, aber ohne die pharyngal-nasale Passage abzuschließen. Dadurch kann der Luftdruck nicht erhöht werden. Bei diesem Laut bilden wiederum die Lippen den oralen Verschluss. Die entweichende Luft strömt durch den Nasenraum aus, ohne ein Geräusch zu erzeugen. Nasallaute sind stimmhafte Laute, bei denen die Luft im Nasenraum und im freigegebenen Teil der Mundhöhle, also bis zu den Lippen, schwingen kann. „Die Zunge ist nahe der Ruheposition” (Storch 2002, S. 60).

Die Laute „f“ und „w“ gehören zu den Reibelauten, die auch Frikative genannt werden. Hierbei wird eine Enge mit den oberen Schneidezähnen und der Innenkante der Unterlippe gebildet, sodass „Turbulenzen” des entweichenden Luftstroms gebildet werden und ein Reibegeräusch hervorgebracht wird (Storch 2002, S. 63). Bei der Artikulation muss der Nasenraum durch das Velum abgeschlossen werden. Der Laut „f“ ist stimmlos, somit ein Fortislaut. Der Laut „w“ wird stimmhaft gebildet, also zählt er zu den Lenislauten (Storch 2002, S. 64).

Um diese Laute korrekt artikulieren zu können, ist ein perfekter Mundschluss notwendig. Speziell für Sprecherinnen und Sängerinnen sind Artikulationsübungen hilfreich. Diese finden sich in den verschiedenen sprechtechnischen Übungsbüchern. Oder die Studentinnen werden aufgefordert daheim aus Wörterbüchern Wörter mit den Anfangslauten „b“, „p“, „m“, „f“ und „w“ laut zu lesen.