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Häufig wird die Frage gestellt: Meinem Kind rinnt ständig der Speichel aus dem Mund – was kann ich dagegen tun?

Rinnt der Speichel ständig aus dem Mund, sodass vielleicht immer ein Trenzpatterl oder ein Tuch umgebunden werden muss, dann hat das Kind viel zu schwache Gesichtsmuskeln und eine logopädische Therapie ist dringend notwendig! Meist sind aber nicht nur die Lippen zu schwach, sondern das Kind weist überhaupt einen schwachen Ganzkörpertonus auf. Bis die logopädische Therapie beginnt, können Sie selbst mit Ihrem Kind verschiedene Übungen durchführen – einen Teil der Übungen haben Sie bereits  bei den Lippenübungen kennengelernt

Hier noch ein paar andere:

  • Auch wenn ich es nochmals schreibe, die wichtigste Übung ist der MUNDSCHLUSS! Wenn Sie das nächste Mal in einen Tiergarten gehen, dann können Sie ja schauen, welches Tier mit offenem Mund frisst und welches mit geschlossenem!
  • Nicht jedes Kind mag eingecremt werden, aber diejenigen, die es wollen, genießen es meist! Und beim Eincremen werden die Gesichtsmuskel gestärkt! Sie können dazu ja auch Geschichten erfinden. Es war einmal ein Gesicht, das nicht lachen konnte. Niemand wusste warum …
  • „Lippenbrummen“ – dabei werden die Lippen zusammengepresst und danach wird kräftig Luft durchgeblasen, sodass die Lippen zu brummen beginnen – wie der Motor eines Motorrades!
  • Erkennen Sie das Lied, das Ihr Kind mit geschlossenen Lippen summt?
  • Einige Kinder haben so wenig Kraft, dass sie ihren Luftstrom gar nicht lenken können … Seifenblasenspiele helfen, dass der Luftstrom wieder dorthin fließen kann, wo er wunderschöne Seifenblasen produziert!
  • Eine sehr gute Übung wäre es einen Luftballon aufzublasen, aber auf Grund der vielen Schadstoffe in Luftballons wird von Greenpeace davon abgeraten, diese in den Mund zu nehmen und aufzublasen! Also ist es besser eine Aufblashilfe zu verwenden!
  • Sie können auch einen Hindernisparkour in einem größeren Schachteldeckel basteln, indem ein Stück Watte auf einem vorgezeichneten Weg geblasen werden muss …
  • Oder verschiedene Pfeiferl helfen, dass das Kind das Ausblasen erlernt! Angenehmer für die Ohren der Erwachsenen ist dabei vielleicht eine Mundharmonika oder eine Melodika (Diese Instrumente hätte den Vorteil, dass sie meist „richtige“ Töne bilden! Daher keine Blockflöte verwenden – das ist ein Instrument für ältere Kinder, die bereits unreine Töne mit dem Anblasdruck regulieren können!)
  • Welche Geräusche können mit den Lippen gemacht werden?
  • Welche Geräusche können mit der Zunge gemacht werden?
  • Können Sie selbst mit der Zunge ein Lied schnalzen? Erkennen es die anderen?
  • Kann die Zunge die Zähne zählen?
  • Kann mit einem Strohhalm ein Blatt Papier getragen werden? Ja, wenn es angesaugt wird! Nun ist nur die Frage – wieviele Meter?
  • Die (elektrische) Zahnbürste kann die Zunge vorsichtig kitzeln!

Bedenken Sie – richtig schlucken kann ich erst, wenn die dafür nötigen Muskel kräftig genug sind und gut zusammenspielen! 

Dieser Beitrag erschien am 14.2.2015 in stark gekürzter Form in der Kronenzeitung (gesund und familie)